Vor
Christine Li / Ulja Krautwald - Der Weg der Kaiserin
Nach seiner Empfehlung habe ich mir das Buch gekauft und habe es mir damit auf der Couch gemütlich gemacht. Hab mir dann denn Klappentext angeschaut... Und was las ich da? "Der chinesische »Machiavelli für Frauen«." Warte mal? Machiavelli --- hab' ich das nicht schon mal gehört? Geht es beim Machiavellismus nicht um Macht, die Durchsetzung davon, wenn nötig auch mit allen Mitteln - also auch Gewalt. Naaaaa... also bäh! Damals hab ich von dem Buch nur die ersten paar Seiten gelesen... und dann ab damit. Zurück verbannt in das Bücherregal. Sowas will ich gar nicht lesen... "Machiavelli" - nö! Mag ich nicht!
Letzte Woche bin ich dann vor unserem Bücherregal gesessen und irgendwie ist mir das Buch in die Hände geflogen. Und ja jetzt hab' ich ihm eine zweite Chance gegeben.
Das Buch dreht sich rund um die Geschichte von Wu Zhao (Wu Zetian) - der späteren beeindruckenden chinesischen Kaiserin. Es wird ihre Lebensgeschichte in Abschnitten von Geburt an erzählt - als Einleitung jedes Kapitels. Für jede Lebensabschnittsphase der Chinesin, also jeder Frau ;), beschreiben Li und Krautwald Möglichkeiten aus den Vollen zu schöpfen - u.a. im sexuellen Sinn. Aufbauend natürlich auf der traditionellen chinesischen Denkweise. Viele praktische Tipps und Tricks werden gegeben, aber auch chinesische Kräuterrezepte für Tees findet man in diesem 249 Seiten starken (schwachen?!?!) Büchlein. Und Mediation spielt auch eine wichtige Rolle. Einfache Anleitungen werden gegeben! Auch viele Hinweise auf das Wu Wei, das Nichthandeln, finden sich in diesem Buch.
Ich muss zugeben, dass mir manche Sachen im Buch wirklich gut gefallen haben. Besonders die Beschreibungen zur inneren Mitte und wie man diese stärkt und aufpasst, nicht zu viel der wertvollen inneren Energie frühzeitig zu verlieren. ABER einige andere Bereiche des Buches sind wirklich nicht mein Ding. Folgende Sätze z.B. sind mir einfach ein Graus: "Die Kaiserin ist erbarmungslos." oder "Die Kaiserin ist listig und genießt den Kampf."
Und auch die Aussage, dass man einfache Arbeiten wie z.B. Kaffee kochen, Menschen überlassen sollten, die einen "niederen Wert" haben. Hä? Geht's noch?
Natürlich muss man die Sätze und Aussagen immer im Gesamtkontext sehen, aber das macht es auch irgendwie nicht besser.
Alles in allem ein Buch mit wirklich guten Ansätzen und Ideen, aber mit, mir persönlich, zu vielen abscheulichen Tipps. Da hat der TCM-Arzt mir das falsche Buch gegeben.
Hat jemand von euch das Buch gelesen?
Naja... ich geh' dann mal nach Hogwarts! :)
Bis dann und liebe Grüße
mara
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