Eva Menasse - Quasikristalle
Quasikristalle ist ein sehr besonderes Buch. Es gibt keinen durchgehenden Erzählstrang, sondern der Leser lernt die Protagonistin Xane aus verschiedenen Blickwinkeln unterschiedlicher Leute kennen. Jedes Kapitel wirft einen Blick auf unterschiedliche Phasen ihres Lebens...einmal ist Xane Jugendliche, dann schon Mutter, Stiefmutter, Liebhaberin,... Aber nicht nur andere Menschen bekommen eine Stimme, auch Xane selbst lässt uns direkt an Situationen in ihrem Leben teilnehmen.
Es ist total spannend, auf diese Art und Weise eine Person kennenzulernen. Denn es ist ja doch so, dass man im eigentlichen Leben niemals ein gesamtes Bild einer Person bekommt... es ist einem unmöglich, einen Menschen in seiner Ganzheit zu erfassen... man erlebt ihn immer nur aus dem eigenen Blickwinkel. Auch in Büchern sind die Protagonisten meist aus einer Sicht beschrieben... manchmal gibt es zwei, oder drei Perspektivenwechsel, aber das wars dann auch schon. Eva Menasse macht es mit diesem Roman wirklich möglich, die Protagonisten einmal "von allen Seiten" zu erleben.
Wer sich Action in diesem Buch erwartet ist hier falsch... es ist ein sehr leises Buch, das allerdings sehr gut die Höhen und Tiefen des Lebens aufzeigt. Es werden auch gesellschaftliche Themen angesprochen, vor allem auch der immer wieder auftauchende Generationen-Konflikt spielt eine große Rolle.
Mir hat das Buch grundsätzlich recht gut gefallen - habe es allerdings gerade für mich persönlich zu einem ungünstigeren Zeitpunkt gelesen. Und manchmal hat mir ein bisschen Leichtigkeit gefehlt. Das Buch ist manchmal schon ganz schön verkopft.
Liebe Grüße
mara
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