Montag, 28. Oktober 2013

Rachel Joyce - Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry (45. Buch 2013)

Hallo ihr Lieben!

Heute darf ich euch dieses Buch vorstellen:

Rachel Joyce - Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry


Harold Fry ist vor Kurzem in Rente gegangen und lebt mit seiner Frau Maureen ein ziemlich ruhiges, zurückgezogenes Leben. An einem Dienstag Vormittag ändert sich jedoch alles - er erhält einen Brief seiner ehemaligen Arbeitskollegin Queenie Hennessy. Darin teilt ihm Queenie mit, dass sie an Krebs erkrankt ist - es ist ein Abschiedsbrief. Harold ist erschüttert - Queenie, die Frau die ihn damals gerettet hat ist unheilbar krank. Er will ihr antworten und schreibt schweren Herzens einen Brief. Damit dieser so schnell wie möglich zu Queenie in das viele hunderte Kilometer entfernte Berwick upon Tweed gelangt, spaziert er sofort zum nächstgelegenen Briefkasten. Aber er spürt, dass das irgendwie nicht reicht... er geht weiter und weiter, und lässt einen Briefkasten nach dem anderen hinter sich. Bis ihm an einer Tankstelle ein junges Mädchen einen Burger serviert und ihre Geschichte erzählt - da fasst er einen Entschluss: Er macht sich auf den Weg nach Berwick - zu Fuß. Mit dem Glauben im Gepäck, Queenie retten zu können.

Das Buch habe ich mit gemischen Gefühlen zur Hand genommen.
Kennt ihr das? Ihr nehmt ein Buch zur Hand und ahnt ein bisschen wie sich die Geschichte entwickeln wird und was für "Lebensweisheiten" einem das Buch mitgeben will? Das mag ich überhaupt nicht! Und ich halte auch überhaupt nix von bedeutungsschwangeren Romanen, die so tiefgründig sein wollen, dass sie (für mich persönlich) doch wieder oberflächlich daherkommen. So ging es mir z.B. mit einigen Büchern von Paulo Coelho. :/ ABER... Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry hat mich wirklich, wirklich überrascht.

Die Personen, vor allem Harold und auch seine Frau Maureen, sind sehr vielschichtig - nicht kategorisch gut bzw. böse, nicht schwarz oder weiß, sondern richtig schön grau. :) Jeder hat sein Päckchen zu tragen, seine Probleme und seine unschönen Taten, schreckliche Erlebnisse... aber auf der anderen Seite auch seine positiven Eigenschaften und seine liebenswürdigen Seiten... Romanfiguren wie echte Menschen - wie du und ich - das mag ich sehr.

Auf seiner Reise trifft Harold die unterschiedlichsten Menschen, er hört die verrücktesten, liebsten, traurigsten, lustigsten Geschichten, er wird gefeiert, er wird erkannt... er verändert sich stark. Aber auch die daheimgebliebene, verlassene Maureen durchlebt einen Wandlungsprozess. David, der Sohn der beiden, spielt in dem Roman eine wichtige Rolle und durch ihn und die Beziehung der beiden zu ihm, werden die Wandlungen und Veränderungen noch sichtbarer. Das Buch regt sehr zum Nachdenken an - die "Anregungen" kommen allerdings ganz einfach und leise daher und wollen nicht eine, die perfekte und einzige Wahrheit aufzeigen. Und genau deswegen hat mich das Buch gepackt und mir so gut gefallen.

Liebe Grüße
mara

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